Im Zuge der Erweiterung im Hinterhof einer gründerzeitlichen Blockrandbebauung in Berlin Prenzlauer Berg, wurde für die unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeteile ein schlüssiges Konzept zur Sanierung und Modernisierung, sowie zum Aus- und Umbau gesucht.
Für eine Machbarkeitsstudie entwickelten Hertzberg Weber Architekten einen Entwurf, der eine sensible Sanierung der Außenhülle vorsieht, neue Grundrissaufteilungen unter der Prämisse größtmöglicher Flexibilität enthält und Varianten zur Nutzung des Dachgeschosses darstellt.
Zum Erhalt der Straßenfassade sieht das Konzept konservierende Maßnahmen, die weitestgehend den Erhalt aller abgebildeten Zeitschichten anstreben, vor. Die feine Homogenität der Fassade wird durch die ähnliche Farbfassung von Putzspiegeln und Fensterfassungen im Farbkanon des Natursteins unterstützt. Im Hinterhof werden die Fassaden aus Klinker- und Fliesenlisenen aufgearbeitet und zum Schutz vor Witterungseinflüssen ergänzt. Zugunsten der Stärkung des Fabrikthemas erfolgt ein Austausch der diversen (Kunststoff-) Fenstertypen gegen einheitliche Holzfenster.
Bei der Entwicklung der Grundrisse steht die Schaffung einer möglichst großen Nutzungsvarianz unter Einhaltung der brandschutztechnischen Bestimmungen und die Integration neuer Haustechnik im Vordergrund. Die Planung beinhaltet die Einbeziehung der unter Milieuschutz stehenden Wohneinheiten.
Das Erdgeschoß bleibt weitestgehend in Nutzung und Form erhalten. Der Entwurf für das Regelgeschoß in den Etagen 1 bis 3 sieht eine Einteilung in gewerbliche Nutzung im Hinterhaus sowie Wohneinheiten im VH vor.
Das Obergeschoß 4 steht beispielhaft für eine Wohnungsnutzung unter Einbeziehung der neuen Installationsplanung. Die insgesamt offene Grundrissentwicklung lässt in den neuen Wohnungseinheiten weitere Aufteilungen zu, in den Gewerbeeinheiten sind verschiedenste Raumkonzepte entwickelbar, die nachhaltig den Anforderungen in technischer und qualitativer Hinsicht entsprechen.
Die Entwicklung der Varianten für den Ausbau des Dachgeschoßes sieht eine gewerbliche Nutzung vor. Ein Puzzle, bestehend aus den Anforderungssteinen Baurecht, Denkmalschutz, Brandschutz, Dachaufbau, Belichtung, Statik, Raum und vermietbare Fläche.