Das bedeutende Potsdamer Baudenkmal erlebte zwei wichtige Bauphasen. Von dem durch Andreas Ludwig Krüger 1792 bis 1794 errichteten eingeschossigen Brückenpächterhaus (Zollhaus) mit Zollingerdachstuhl hat sich bis heute ein Lünettenfries von Johann Christoph Wohler mit Darstellung der Ceres in einer antiken Opferszene erhalten. 1853 wurde das eingeschossige und kleine Brückenpächterhaus nach Plänen von Ludwig Ferdinand Hesse zur Turmvilla erweitert und so zu einem wichtigen Blickpunkt innerhalb der Potsdamer Seen- und Kulturlandschaft.
Das Haupthaus wurde in traditioneller Massivbauweise aus Ziegelmauerwerk mit Holzbalkendecken errichtet. Das Nebenhaus (sog. Schweizerhaus) ist ein mit Ziegel ausgefachtes Holzfachwerk aus den 1830er Jahren. Die bauliche Substanz befand sich in sanierungs- und modernisierungsbedürftigem Zustand. Zielsetzung der Maßnahme war es, den ursprünglichem Charme dieses Hauses wieder herzustellen, gleichzeitig aber den heutigen Ansprüchen im Hinblick auf Funktionalität, Komfort und Ausstattung gerecht zu werden. Insbesondere die Nutzbarmachung des in Teilen tiefer zu legenden historischen Kellers mit den Ziegelkappendecken aus dem Jahr 1792 stellte sich sehr aufwändig dar. Die denkmalrechte Sanierung der Bausubstanz sowie die Einbindung des modernen Ergänzungsbaues in das Gartenensemble fand in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Potsdam sowie dem Landesamt für Denkmalpflege statt.
Das Nebengebäude wurde in den 1830er Jahren errichtet und ab 1900 als Stall genutzt, weshalb der Zustand der bodennahen Bereiche sehr schlecht war und wegen des hohen Nitratgehaltes aufwändig saniert werden musste. Im Rahmen der Maßnahmen wurden die Gefache entfernt, das Fachwerk numeriert und zimmermannsmäßig demontiert. Das teilergänzte Fachwerk wurde auf eine neue Bodenplatte gestellt und Mauerwerk und Putz wurden rekonstruiert. Hinzugefügt wurde die mineralische Innendämmung, um den um einen Wohnkubus erweiterten Bau wieder nutzbar zu machen.
Seit der Sanierung des Haupthauses und Ergänzung des Schweizerhauses wird das Gebäudeensemble im Wesentlichen als Geschäftssitz des Bauherrn genutzt.
Die Planungsleistungen erfolgten gemeinsam mit dem Büro Wening Architekten, Groß Glienicke.