#2 | Fabrikzeile, Hof | 2000

Die Teilung der Baumasse in vier Einzelkörper ermöglicht das Durchfließen der Landschaft am Saalepark. Die Baukörper sind in ihrer formalen klaren Aussage im Kontrast zu der Reihenbebauung an der Fabrikzeile und der Großform des Spinnereigebäudes eigenständig und schaffen gemeinsam ein städtebaulich wirksam werdendes Ensemble. Die Ausformung des Außenraumes mit dem Wechsel von Engung und Weitung erhöht die Vielgestaltigkeit des Ortes. Die Fuß- und Radwegverbindung vom Fabrikviertel über den Teppichsteg in die Altstadt wird durch den großzügigen Außenraum des Studentenwohnheimes ermöglicht und führt zu einer interessanten Verknüpfung mit dem Lebensraum der Stadt Hof.

Durch die überschaubare Bewohnerzahl der Häuser besteht die Möglichkeit der Identifikation des Einzelnen mit dem eigenen Wohnhaus und dennoch eines Zugehörigkeitsgefühls zur gesamten Gemeinschaft der Anlage. Entsprechend ist in den Fassaden das tragende Betonraster ablesbar, jedoch je nach Bedarf mit raumhohen Fenstern mit verschiebbaren Holzlamellenläden oder geschlossenen Holzpaneelen ausgefacht. Diese gestalterischen Mittel sind ökonomisch durch die Wiederholung einzelner Elemente, zusätzlich jedoch sich ständig verändernd entsprechend der jeweiligen Nutzung und der Bewohner der Anlage.
Die Funktion des einzelnen Baukörpers ist in sich geschlossen. Die Häuser sind im EG jeweils mit einer der Sondernutzungen (Familienwohnungen, Behindertenwohnungen, Hausmeister und Verwaltung) unterschiedlich bestückt, in den Regelgeschossen (1.-3. OG) befinden sich jeweils Einzelapartments und Wohngemeinschaften gemischt sowie pro Etage Aufenthalts- und/oder Tutorenräume. Die Dachgeschossebene bietet den Hausbewohnern eine gemeinsame Terrasse mit Blick auf die Saale und weite Grünräume.