Das Gebäude wurde 1928-29 nach den Plänen von Hans Poelzig im Rahmen der Maßnahme „Versuchssiedlung Am Fischtalgrund“ im Berliner Stadtteil Zehlendorf errichtet. Heute bildet die gesamte Siedlung ein denkmalgeschütztes Ensemble.
Die unterkellerte Doppelhaushälfte ist zweigeschossig mit einem Dachgeschoss. Gartenseitig ist ein Balkon über die gesamte Gebäudelänge in das Obergeschoss eingeschnitten. Die Außenwände bestehen aus verputztem Mauerwerk mit einem Ziegelsockel. Die Giebelseite wird durch eine Mauerwerkslisene eingerahmt. Die Dachdeckung ist eine Doppeldeckung mit Biberschwanzziegeln. Zur Straße bildet eine Hechtgaube mit Holzschalung den Zusammenhang mit der Nachbarhaushälfte.
Das Wohnhaus wurde seit seiner Erbauung in seinem Erscheinungsbild stark verändert. Aluminiumfenster, Fassadenfliesen, Dekorputz, Dachflächenfenster und diverse Vordächer, sowie Umbauten, Einbauten und großflächige Vertäfelungen im Innenbereich ließen die Einzigartigkeit des Pölzighauses nur erahnen.
Die anfängliche Aufgabe der Modernisierung entwickelte sich zu einer umfangreichen Sanierung und Instandsetzung der Bausubstanz. Die Dachkonstruktion wurde ertüchtigt und das Dach neu aufgebaut. Die Bestandsfenster wurden, dem historischen Vorbild entsprechend, gegen Kastenfenster aus Holz ausgetauscht. Die durch die vorgeklebten Fliesen zerstörten Sockelziegel wurden durch handgebrannte Ziegelriemchen ergänzt. Die Ziegellisenen wurden gesäubert, Einzelsteine ausgetauscht und entsprechend der restauratorischen Befundung mit einer rötlichen Lasur und einer hellen Verfugung farblich gefasst. Die Balkonbrüstung, die nach Außen zu stürzen drohte, wurde abgerissen, neu aufgemauert und mit einem Ringbalken an den flankierenden Seitenwänden rückverankert.
Innen wurden die Grundrisse zugunsten eines großzügigen Bades im Obergeschoss und bis zum First offenen Kinderzimmern im Dachgeschoss verändert.
Als Denkmal wurden das Dach und die Kellerdecke mit KfW-Fördermitteln gedämmt, die Außenwände erhielten innen- und außenseitig einen Dämmputz. Die gesamte technische Ausstattung wurde erneuert, das gehörten das Leitungsnetz, sämtliche Rohre, die Heizung und Radiatoren sowie die beiden Bäder.