
Die ältesten Teile des Klosters Zinna, bestehend aus dem Siechenhaus (um 1350) und dem Abtshaus (um 1430), sind herausragende Beispiele der norddeutschen Backsteingotik. Bis zur ersten denkmalgerechten Sanierung in den 1960er Jahren wurde das Ensemble als Wohnhaus genutzt. Heute beherbergt es ein Museum zur Geschichte der Zisterzienser.
Im Rahmen der jüngsten Sanierung wurden das EG des Abtshauses barrierefrei erschlossen und das OG des Siechenhauses zu modernen Büro- und Veranstaltungsräumen ausgebaut. Eine vollständige barrierefreie Erschließung der OGs konnte aus Denkmalschutzgründen nicht realisiert werden; Inhalte werden virtuell im EG zugänglich gemacht. Auch der Brandschutz wurde durch minimale Eingriffe verbessert. Die energetische Sanierung verzichtete auf großflächige Dämmungen, um das Raumklima und die bis zu 700 Jahre alte Bausubstanz zu bewahren. Besondere Sorgfalt floss in die unsichtbare Integration moderner Technik, wie etwa den Einbau eines Hublifts in den Boden des EGs, ohne das darunterliegende Gewölbe zu beschädigen. Leitungen wurden fast ausschließlich durch bestehende Wege und Durchbrüche geführt, und Heizkörper als Sitzbänke unauffällig in die historische Struktur integriert – Lösungen, die heute kaum in Erscheinung treten, aber einen erheblichen Planungs- und Abstimmungsaufwand erforderten.
Das architektonische Konzept basiert auf dem Prinzip der Ablesbarkeit zeitlicher Eingriffe. Neue, steinfarbige Werksteinelemente, die historische Motive aufgreifen, verbinden Vergangenheit und Gegenwart. Besonders die Rampenlandschaft aus Sitzbänken und Treppen stellt das mittelalterliche Gebäude als zentrales Ausstellungsstück in den Vordergrund. Drei fein abgestimmte Farbtöne schaffen einen subtilen Dialog zwischen Alt und Neu.
Durch diese behutsamen Eingriffe wurde ein Kompromiss zwischen Denkmalschutz, moderner Nutzung und Zugänglichkeit für alle gefunden. So bleibt das Ensemble erhalten, ohne seine historische Authentizität zu verlieren.

















