Das Gelände der heutigen Landesliegenschaft Heinrich-Mann-Allee 103 hat eine sehr wechselhafte Geschichte. Die unterschiedlichen politischen Entwicklungen der vergangenen 150 Jahre hinterließen Spuren, die bis heute sichtbar sind. Das Sanierungsobjekt liegt im südlichen Teil der Gesamtliegenschaft, in direkter Nähe zur Hauptzufahrt am „Horstweg“.
Das Haus 19 ist ein Mauerwerksbau, der 1902/1903 im Zusammenhang mit der Errichtung einer Heil- und Pflegeanstalt für Menschen mit Epilepsie als Aufnahmehaus für Frauen erbaut wurde. Ursprünglich bestand der sogenannte „Pavillon“ aus einem Mittelrisalit mit zwei symmetrisch angeordneten Seitenflügeln, jeweils mit Erdgeschoss und ausgebautem Dachgeschoss sowie einer Teilunterkellerung des Mittelbaus. Der nordwestliche Seitenflügel sowie das Dachgeschoss wurden vermutlich während des 2. Weltkrieges bei Luftangriffen beschädigt, der Seitenflügel wurde gänzlich abgetragen, das Dachgeschoss auf den verbleibenden Gebäudeteilen in einfacher Weise ergänzt und mit einem flach geneigten Satteldach versehen.
Der fehlende Seitenflügel soll nun durch den geplanten Neubau wieder hergestellt werden, das Dachgeschoss durch behutsame Eingriffe wieder ein „Gesicht“ erhalten. Die Vorgaben für den Neubau beinhalteten die Kubatur, die Nutzung und die Materialität des ursprünglichen Seitenflügels zu berücksichtigen.
Die Außenmaße des Neubaus werden denen des historischen Seitenflügels entsprechen. Als Nutzung wird eine reine (Einzel-) Büroraumnutzung mit der Möglichkeit des Zusammenschließens zweier Räume vorgegeben. Die Materialität und Farbigkeit wurde im Einklang mit der Gesamtliegenschaft gewählt. Vorgaben für die Sanierung des Altbaus beinhalteten den Erhalt des Daches und möglichst geringe Eingriffe in die Bausubstanz.