
Das Nordtor, auch als „Sanssouci-Tor“ bezeichnet, markiert den repräsentativen Auftakt in den Wildpark und bildet zugleich die Verbindung zum angrenzenden Park Sanssouci. Errichtet wurde es im Jahr 1841 nach Plänen von Ludwig Persius (1803–1845), dem Hofarchitekten König Friedrich Wilhelms IV., im Zuge der landschaftsgärtnerischen Neugestaltung des Wildparks durch Peter Joseph Lenné. Persius gestaltete die baulichen Anlagen als schmückende Zweckbauten, die in ihrer architektonischen Sprache italienische Landhausformen mit Elementen des normannischen und mittelalterlichen Stils verbanden. Das Sanssouci-Tor präsentiert sich als zweigeschossiger, zinnenbekrönter Putzbau mit burgartigem Turm, Turmvorbau und rückwärtigen Anbauten. Die für Persius typische, gestaffelte Bauweise verleiht dem Baukörper eine abwechslungsreiche Silhouette, die an mittelalterlich-normannische Architekturen erinnert.
Nach nahezu 180 Jahren weist das Bauwerk erhebliche Schäden auf, insbesondere an den zinnenbekrönten Fassaden, am Turm und am Turmvorbau. Um diese präzise zu erfassen, wurden sämtliche Schadstellen in einer detaillierten Schadenskartierung dokumentiert und zeichnerisch abgebildet. Die ziegelsichtigen Bereiche im Sockel, ebenso wie die darüberliegenden, verputzten und gequaderten Fassaden, bedürfen einer sorgfältigen Reparatur und Instandsetzung. Feuchtigkeitseintrag sowie frühere, unsachgemäße Ausbesserungen haben im Laufe der Jahre zu erheblichen Putzschäden geführt. Um den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen, müssen diese Stellen mit material- und handwerksgerechtem Putz ausgebessert werden. Auch die stark geschädigte Zinnenabdeckung sind fachgerecht zu ersetzen. Der Turm selbst erfordert eine neue Dachdeckung, um langfristig vor weiteren Schäden geschützt zu sein. Besonders gravierend sind die Beeinträchtigungen am zinnenbekrönten Turmvorbau, dem sogenannten Söller, der aufgrund eindringender Feuchtigkeit und daraus resultierender Frostschäden akut gefährdet ist. Hier ist eine umfassende Reparatur der Konstruktion notwendig, die neben dem Einbau eines Ringankers auch eine Neuaufmauerung nach historischem Vorbild einschließt. Sämtliche Zierelemente, darunter die charakteristischen Konsolen, werden in Teilen erneuert und wieder eingefügt.
Die Restaurierung und Instandsetzung erfolgt in zwei Schritten. Bereits Ende 2020 konnte die Sanierung des Söllers erfolgreich abgeschlossen werden. Er zeigt sich heute wieder in der bauzeitlichen Farbgebung und gibt einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf die künftige Wiederherstellung des gesamten Bauwerks.





