Das Wettbewerbsgebiet liegt nördlich der Altstadt am Rande des Stadtparks, der, gleich einem Wald, stadtnahes naturbelassenes Grün bietet. Das Grundstück besticht durch alten Baumbestand und natürliche Topografie, die Grundlage der Konzeptfindung sind.
Der eingeschossige Baukörper bildet leicht zurückgesetzt, aber mitlaufend zur Straße, eine niedrig umfriedete Vorgartenzone aus, die Offenheit und Anbindung der Kita an das öffentliche Leben suggeriert. Der umzäunte, geschützte Außenbereich der Kinder beginnt jeweils mit Abschluss des Gebäudes. Die Erschließung der Kindertagesstätte erfolgt über die vorhandene Stichstraße, die ausschließlich der Einrichtung selbst dient und für eine ruhige, gut organisierte Bring- und Abholsituation mit Fahrrad oder Auto, sowie eine ungestörte Anlieferung ermöglicht. Die Haupterschließung des Gebäudes an der Nordostecke des Grundstückes, liegt als Endpunkt der Mittelachse des demnächst neugestalteten Clara-Zetkin-Parks und bildet städtebaulich hier einen kleinen Vorplatz aus.
Die Funktionsbereiche: KRIPPE, KITA, AULA und PERSONAL sind Grundlage der Baukörperausbildung zu 4 Häusern, die von den Bedingungen des Grundstückes, den Bedürfnissen der optimalen Belichtung und Ihren Beziehungen zueinander geformt werden.
Der großzügige Garten wird eher unmerklich in facettenreich gestaltete Spiel- und Aufenthaltszonen gegliedert (Bauabschnitt 1), mit eigenständigen Bereichen für die Krippen- und Kitakinder, sowie einer großzügigen naturnahen Wiesenfläche mit beschaulichen schattigen Rückzugsorten (Baubschnitt 2).
Der Neubau wird als Holzrahmenskelettbau mit Holzfaserdämmung und Holzverkleidung vorgesehen. Konsequent wird die Verwendung ressourcenschonender Materialien und Schaffung eines ökologischen Gebäudeklima verfolgt. Der Einsatz dieser natürlichen und robusten Baumaterialien verspricht dazu eine lange Nutzungsdauer.
Mit seiner hochwärmegedämmte Gebäudehülle wird der Betriebsenergiebedarf auf ein Minimum reduziert. Die Restwärmebereitstellung ist über eine Erdwärmepumpe vorgesehen, die Wärmeübergabe erfolgt im ganzen Gebäude über Fußbodenheizung. Die Belüftung erfolgt über Öffnungsflügel.
Für den sommerlichen Wärmeschutz sorgen die Vordächer und der außenliegende, motorisch betriebene Sonnenschutz (Rollos mit textilem Behang), sowie die hochgedämmte Gebäudehülle. Die Luftzirkulation wird über die Nutzung der flankierenden Abluftanlagen (Abluftschaltung) mit Wärmetauschern (mit Sommer-Bypass) der WCs unterstützt, die jedem Gruppenraum zugeordnet sind. Die frische Zuluft erfolgt über entsprechende Nachlüftungsöffnungen in der Außenhaut. Dieses einfache System ermöglicht im Sommer eine kontrollierte, motorisch gesteuerte Nachtauskühlung.
Die großformatigen 3-Scheiben-Isolierverglasungen werden von Massivholzrahmen gefasst. Geplant ist in Konstruktion und Fassade das, was mit dem Baustoff Holz gut bewältigt werden kann und in Bau und Nutzung wirtschaftlich sinnvoll ist.